Montag, 29. März 2010

It's all about Dunedin, Queenstown, Milford Sound and Te Anau


Nach dem mich Moni am Montag den 22.03.2010 verlassen musste, hieß es für mich, alleine reisen und dann auch noch mit dem Bus. Kein individuelles Reisen mit dem Auto mehr. Ich merkte schnell, dass so ein Reiseauto doch purer Luxus war.
Auf meinem Neuseelandprogramm für die nächsten 4 Wochen standen noch einige Destination, die ich mit Moni noch nicht bereist hatte.

Für mich gings es von Christchurch aus erstmal die Küste entlang Richtung Süden. Den ersten Stopp machte ich in Dunedin.
Dunedin ist eine Studentenstadt an der Südostküste der Südinsel. Hier nächtigte ich bei einer Couchsurferin in der Nähe des Strandes. Sie wohnte in einem Studentenhaus mit 5 anderen Studenten.
Somit kam nie Langeweile auf und wir hatten immer was zu erzählen.
Jeder Student musste einmal in der Woche für die ganze WG kochen!


könnte auch San Francisco sein

In Dunedin besuchte ich das Otago-Museum. Gegen eine kleine Spende konnte man sich hier alles mögliche über die Maorikultur anschauen.


Ich lernte, dass es in Samoa 3 Häusertypen gab!

Außerdem erfuhr man, wie der australische Kontinent zur letzten Eiszeit aussah. Es bestand damals noch eine Landbrücke zum heutigen Indonesien. Außerdem stieg der Wasserspiegel, so dass einige Landstriche einfach überflutet wurden.
Daher auch der starke kulturelle Einfluss.



An dem einen Abend ging es dann ans Meer zum Schwimmen. Das Meer im südlichen Teil Neuseelands ist schon echt sehr kalt. Sara (meine Couchsurferin) nimmt hier regelmäßig an Rennen teil. Jeder bekommt am Ende einen kleinen Trostpreis sofern er nicht gewonnen hat. Mit Neoprenanzug ging es dann für die ganz Harten 2,5 km schwimmen.


und los ging es ...

Nach nur 2 Nächten in Dunedin fuhr ich per Bus in die Adrenalin-Hauptstadt Queenstown.
Hier kann man alles unternehmen, was mit Aktion und Nervenkitzel zu tun hat.
Umgeben wird Queenstown vom wunderschönen Lake Wakatipu. Gleich mehrere Filmdrehorte von Herr der Ringe befinden sich hier in der Nähe.


Lake Wakatipu

Ach ja und dann war da noch mein Friseurbesuch. Meine Frisur, welche jetzt schon seit Anfang November (letzter Haarschnitt in Bangkok für 2€) wuchs, wurde auf 9mm gekürzt.


das Vorher-Bild (das Nachher-Bild folgt etwas weiter unten)


Skigebiet "The Remarkables"

Queenstown ist ein wahres Wanderparadies.
Strecken von wenigen Minuten bis hin zu längeren Mehrtageswanderungen, sind hier zu finden.
Und da ich hier mehrere Tage verblieb, dachte ich mir, dass ich mal nicht die Gondel nutze, sondern den Berg selber erklimme.
Auf Grund des monotonen Aufstiegs, entschied ich mich dann kurzerhand, einen neuen Weg einzuschlagen. Ich wollte einen Teil des Ben Lomond Tracks abgehen. Leider stand auf keiner Karte, dass der Anstieg dermaßen steil ist, dass ich auf allen Vieren krabbeln musste.
Nach dem der Anstieg kein Ende fand (ca. 700m Hohenüberwindung und es fehlten noch weitere 700m), entschloss ich mich, querfeldein zu wandern.
Folglich landete ich auf einem Downhill Bike-Track, wo das wandern verboten ist.
Schließlich wanderte ich noch ein wenig weiter und gelangte wieder auf den normalen Wanderweg zur Bergstation.


Horroranstieg und keine Ende in Sicht


ziemlich abgenervt (das Nachher-Bild)


Ausblick über Queenstown von der Bergstation aus (Blick auf die Remarkables)




Lake Wakatipu


da oben war ich heute schon ;)


"The Remarkables"


Blick aus dem YHA-Hostel

Am 27.03.2010 unternahm ich dann eine Tour zum weltberühmten Milford Sound. Laut Wetterbericht sollte es ab Mittag aufklaren. Somit stand einem tollen Ausflug nichts mehr im Wege. Andererseits fallen hier jährlich 9m (9000mm) Regen und es gibt ca. 60 Sonnentage im Jahr.
Zuvor hatte es 4 Tage gestürmt und geregnet und die Zufahrtsstraße zum Fjord war für diese Zeit vollgesperrt.


Milford Road




Mirror Lake


böse Wolken ziehen da auf



Das Wasser in dieser Region ist so rein, dass man problemlos davon trinken konnte.







Am Milford Sound angekommen, machten wir dann eine 2 stündige Bootsfahrt auf dem Fjord.


einer der vielen Wasserfälle entlang des Fjordes








Ein eisiger Wind wehte auf dem Fjord. Einige Abiturientinnen kamen leider mit ihrer kurzen Hose und froren 2 Stunden auf dem Deck.




Milford Sound mit dem Mitre Piek

Am Ende der Tour wurde ich in Te Anau abgesetzt und verbrachte hier anschließend einpaar Tage. Auf meinem Programm stand eine Eintageswanderung auf dem Keppler-Track. Losgehen sollte diese in der Nähe des Lake Manapouri's.
Unglücklicherweise fuhr ich hier das erste Mal per Anhalter. Und wir haben auf dem kurzen Stück soviel gequatscht, dass ich die Zufahrtsstraße zum Wanderweg verpasste.
Er ließ mich dann in Manapouri raus. Von hier aus musste ich dann nochmal 2 Stunden zur Einstiegsstelle des Keppler Tracks zurückwandern (12km). Die Tageswanderung schlug mit ca. 10 km zu buche. Vom Endpunkt der Wanderung nach Te Anau waren es weitere 50 min. zu wandern. In der Summe macht dies eine Tagesetappe von guten 27 km.
Zum Glück war ich nur mit einem kleinen Rucksack unterwegs.


Lake Manapouri

Der Abschnitt von Manapouri zur Einstiegsmöglichkeit des Keppler Tracks war landschaftlich äußerst reizvoll.


immer entlang dieser Straße




Nach 2 Stunden wandern endlich am Keppler-Track angekommen!


mein Ziel: Control Gates von Lake Te Anau




wie im Auenland




Control Gates


kleine Hindernisse auf dem Weg


Lake Te Anau




Am nächsten Tag fuhr ich dann per Anhalter von Te Anau bis Wanaka (ca. 320km). Dabei musste ich 4x das Auto wechseln.
Im Ganzen kann ich das Hitch-Hiking nur empfehlen.
Mal schauen wo ich es das nächste Mal anwenden kann.

In Wanaka schien leider nie die Sonne. Und daher gibts von dort auch keine Fotos.

Mein nächster Bericht wird über den Franz Josef Gletscher sein!

Frohe Ostern an die lieben Blockleser!!!

Zusammenfassung Australien


Der Nachtrag kommt zwar etwas verspätet, aber von hier an sollte meine ursprüngliche Reise in Neuseeland beginnen.

Ich möchte nur kurz zusammenfassen welche postiven und negativen Seiten wir von Australien entdeckt haben.

Vorteile:
- tolles Wetter, das ganze Jahr über (wenn man weiß, wo gerade Regen- oder Wintersaison ist)
- tolle Strände und Küsten (ca. 27.000 km Küstenlinie)
- einzigartige Naturgegebenheiten z.B. Whitsunday Island, Great Barrier Reef, Fraser Island, ...)
- "No worries" Mentalität ("Keine Sorgen machen") ist für uns Deutsche immer eine tolle
Erfahrung
- Leute sind sehr hilfsbereich, freundlich und offen gegenüber Fremden
speziell als Backpacker z.B. perfekte öffentliche Infrastruktur mit Toiletten und Duschen an
fast jedem Strand (teilweise sogar warmes Wasser) sowie BBQs (Grillmöglichkeiten) an
Stränden und in Parks
- Schlafen im Auto wird geduldet, sollte nur nicht direkt an der Promenade oder am Strand sein
- billige Autos zum Schlafen (Camper oder Station Wagon) mit teilweise vollständiger Camping-
Ausrüstung
- ein riesiges Freizeitangebot von Abenteuerreisen bis hinzu Dschungelwanderung in die
abgelegendsten Ecken der Welt
- ein ganzer Kontinent mit nur ca. 21 Mio. Einwohner --> Reisen im Nirgendwo (z.B. Outback,
einsame Strände und Natur fernab vom Massentourismus)
- Reisende aus der ganzen Welt treffen (Erfahrungsaustausch, Geschichten erzählen, Empfehlungen,...)
- mit Melbourne und Sydney 2 Weltmetropolen der Extra-Klasse zum Anfassen (super
Lebensqualität)
- Verbesserung der Englischkenntnisse (!), wenn man das Glück hat nicht gerade auf Deutsche
zu treffen
- perfekter Ort um neue Erfahrungen wie z.B. Fahren per Anhalter (Hitch-Hiking) oder
Couchsurfing zu sammeln
- man fühlt sich überall sehr sicher
- es laufen Programme zum Energie- und Wassersparen (andererseits wird bei der Bauqualität und vorallem bei Dämmung gespart)
- es gibt einen Mindestlohn von Aud$ 17,5 für das Früchtepflücken, dadurch erhält man die
Möglichkeit seine Reisekasse mit einem Work&Travel Visum gut aufzufüllen
- ...

Nachteile:
- zurzeit sehr teures Reiseziel durch Euroschwäche (Wechselkurs für 1€ sank von Aud$1,7 auf
Aud$1,45 waehrend unserer 4 Monate)
- Hostels und Lebensmittel sind vorallem in den Städten sehr teuer (z.B. Sydney im
Mehrbettzimmer nicht unter Aud$35)
- im australischen Sommer kein Schwimmen im Great Barrier Reef ohne Schutzanzug möglich
(Quallengefahr)
- Einheimische wissen teilweise kaum was über fremde Kulturen in Europa (meist nur Lokalnachrichten im Fernsehen)
- starker Patriotismus mit Zügen von Nationalismus gerade in der jüngeren Generation
(teilweise rassistische Übergriffe auf Asiaten und Südeuropäer und das in Australien!!)
- Australier glauben "Australien super, alles super" ha ha
- Fernsehen und Kommunikationsmedien (wie Internet und Telefon) hängen dem europäischen
Standard um 10 Jahre hinterher (nur ein Mobiltelefonanbieter der sein Netz ein bischen im
Landesinneren ausgebaut hat (gleichzeitig der teuerste) sowie Internetgeschwindkeit in
ISDN-Geschwindigkeit)
- man muss überall für das Internet recht viel (ca 5$/h) bezahlen (Ausnahme Mc Donald und
teilweise 30 min. frei in Reiseagenturen)
- durch die riesigen Entfernungen enormer Zeitaufwand und Kraftstoffkosten
- das innere des Landes nicht bewohnbar (ca. 10% des australischen Kontinents besiedelbar)
- kaum eine Stadt ist zu Fuß zu erkunden (zu breite Straßen und Freiräume zwischen den
Gebäuden, selbst in den kleineren Städten) zudem macht die Hitze einen sehr zu schaffen
- es wird lieber überall neugebaut, anstatt baufällige Gebäude zu renovieren oder wieder
instandzusetzen
- ...

So das war mal ein kleiner Auszug von unseren australischen Erfahrungen. Die Listen sind jeweils nicht vollständig. Mehr können wir davon beantworten, wenn wir wieder in Deutschland sind!!!

Am Ende standen auf unserem Tacho mehr als 13.000km in 4 Monate reisen.
Hier nochmal unsere Route im Überblick:



Update: Links oben findet ihr jetzt auch die neue Route für Neuseeland!!

Freitag, 26. März 2010

It's all about Golden Bay, Farewell Spit, Abel Tasman NP and Queen Charlotte Drive

Nach dem wir die raue Westküste hinter uns gelassen haben, machten wir uns in Richtung warmen und sonnigen Norden der Südinsel auf.
In meiner ursprünglichen Reiseroute wollte ich diesen Bereich von Neuseeland erst gar nicht bereisen. Aber zum Glück sind ja Pläne so beständig wie das neuseeländische Wetter!
Für uns war dieser Abschnitt unserer Reise ein ganz besonderer. Die Landschaft war einfach unbeschreiblich schön und abwechslungsreich. Dazu hatten wir fantastisches Wetter und somit eine unvergessliche Zeit.
Unseren ersten Halt machten wir in Takaka in der Golden Bay. Hier wollten wir wieder einmal Pinguine in der Abenddämmerung beobachten, leider vergeblich!


Buller Gorge auf dem Weg nach Takaka


auf Pinguinsuche


vielleicht hat Moni deshalb keine Pinguine gesehen ;)


der Himmel brannte wieder einmal


Am nächsten Tag unternahmen wir einen Ausflug in den nordwestlichsten Teil der Südinsel nach Farewell Spit. Ein Befahren dieser Halbinsel ist nur durch geführte Touren erlaubt. Somit hieß es abermals für uns die Wanderschuhe schnüren.
Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen Halt an einer der saubersten Wasserquellen der Welt, Pupu Springs.


Pupu Springs


eiskalt und glasklar


Puponga NP


der ersten Fußspuren an diesem Tag!


Farewell Spit



Von hier aus machten wir noch einen kleinen Walk zum wunderschönen Wharariki Beach.


unsere Wanderung führte uns direkt über mehrere Schaafskoppeln


Strand von Wharariki


...


...


ein ziemlicher Wind wehte hier


Bilderbuchlandschaft

Von Farewell Spit ging es dann für uns nach Moutueka. Moutueka dient als Ausgangspunkt für Wanderungen in den Abel Tasman NP.
Von hier aus machten wir eine Tageswanderung bis zum Yellow Point und wieder zurück.
Zum Mittag picknickten wir in einer der tollen Traumbuchten.




und los ging es ...






Stillwell Bay




Mittagessen in der Stillwell Bay


kleine Tanzeinlage von Moni


Schattenspiele ...





Nachdem wir erfolgreich von unserer Wanderung zurückkehrten, ging es am gleichen Abend noch in Richtung Picton. Picton dient als Fährhafen zwischen Südinsel und Wellington (Nordinsel).
Ebenfalls schneidet sich ganz in der Nähe der berühmte Queen Charlotte Sound in die Landmassen ein. Der gleichnamige Queen Charlotte Drive gehörte am nächsten Tag uns.


Queen Charlotte Sound


...


...

Unser letzter Halt sollte für Moni ein ganz besonderer werden. Da wir anfangs Probleme mit der Buchung hatten, buchten wir weit im Voraus unser Schwimmen mit Delfinen in Kaikoura, damit auch nichts mehr schief gehen konnte.
Mit großer Vorfreude sahen wir dieser Erfahrung entgegen.
Welches Kind täumt nicht davon, einmal mit Flipper im Wasser planschen zu dürfen?
Für uns ging dieser Traum am 21.03.2010 in Erfüllung.
Dabei erzählte uns niemand, dass das Wasser gefühlte 5°C besaß und der Neoprenanzug saudünn war.


auf dem Weg nach Kaikoura





Atmung regulieren und dann ging es los


oh oh, ein Hai!?!?


nein nein, es war einer von den ca. 300 Delfinen

Das Schönste an diesen Tieren ist wohl, dass man sich ihnen in kürzester Zeit sehr nah fühlt.
Es ist ein unvergessliches Gefühl, wenn dir ein Delfin direkt in dein Auge schaut und er dann anschließend mit dir im Kreis schwimmt. Wahnsinn!!!

Augenkontakt mit Flipper






damit ihr mal einen kleiner Überblick über die Vielzahl an Delfinen bekommt

Die letzten Fotos gehören wohl in die Kategorie: Bilderbuchfotos!!!









Ja auch dieser Ausflug geht einmal zu Ende. Und somit hieß es für Moni am 22.03.2010 Abschied nehmen. Sie verbrachte noch einen Tag in Sydney und flog dann am 23.03.2010 nachmittags in Richtung "Good Old Germany".
Es sind ja "nur" noch 4 Monate bis ich zurück fliege, Moni!!!



Die 20 kg Grenze wurde nicht überschritten ;)


kleine Stärkung am Flughafen (mit China-Gruß)


mein unschlagbarer Travel-Companion Moni

Ich freue mich schon riesig auf unser nächstes Abenteuer. Und so wie du mich kennst, habe ich mir da schon ein paar Pläne gemacht! Und hoffe, dass die nächste Reise genauso unvergesslich wird, wie unsere letzte durch Australien und Neuseeland!!!